Der Gebrauchtwagenmarkt unterliegt einem ständigen Wandel und hat sich gerade in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Vor nicht allzu langer Zeit wartete eine Vielzahl an Leasingrückläufern auf…
…die Käufer. Heute herrscht dagegen in vielen Segmenten ein überraschender Mangel. Ein Wunder? Nein. Lieferungen von Neuwagen verzögern sich. Preise steigen in ungeahnte Höhen. Die Nachfrage hat sich ebenfalls verändert. Das alles führt dazu, dass gebrauchte Fahrzeuge teurer, aber nicht automatisch besser werden.
Daher lohnt sich im Jahr 2025 der genaue Blick auf die Details. Denn der Grat zwischen einem Schnäppchen und einer Fehlinvestition ist schmal.
Modellwahl: beliebt ist nicht gleich vernünftig
Immer noch greifen viele Käufer automatisch zu den beliebtesten Modellen auf dem Markt. Beispiele hierfür sind Dauerbrenner wie VW Golf (Bild oben) und Opel Astra oder auch der Audi Q3 (Bild unten). Diese Modelle haben sich über die Jahre auf den Straßen bewährt, gelten als besonders zuverlässig und wertstabil. Genau dieses Denken führt allerdings zu einer hohen Nachfrage, was in manchen Regionen in viel zu hohen Preisen resultiert. Käufer, die sich vor Alternativen nicht scheuen, können daher sparen. Erheblich sparen. Gerade weniger gefragte Motoren oder gut ausgestattete Vorjahresmodelle entpuppen sich erstaunlich oft als echte Schnäppchen.
Die Analyse in einem bundesweiten Vergleich hat laut AutoScout24 gezeigt, dass es selbst zwischen benachbarten Bundesländern große Unterschiede gibt. Und zwar von bis zu 4000 Euro, je nach Modell. Wer also die Preise der Autos im eigenen Postleitzahlengebiet prüft und den Blick darüber hinaus scheut, zahlt im Zweifel zu viel.
Zulassung: Worauf Käufer achten sollten
Ein attraktiver Preis beim Gebrauchtwagenkauf ist immer das Ziel. Doch er kann schnell trügen. Besonders, wenn technische Mängel oder versteckte Schäden im Spiel sind. Wichtiger als der Kilometerstand oder die Erstzulassung ist der tatsächliche Pflegezustand des Autos. Ist der Wagen scheckheftgepflegt und seine Historie nachvollziehbar? So ist das in der Regel die bessere Wahl als ein optisch schönes Fahrzeug mit lückenhafter Wartung.

Außerdem lohnt sich ein Blick unter die Haube. Finden sich Ölspuren, gibt es Korrosion, sind die Reifen ungleichmäßig abgefahren oder wurden Reparaturen provisorisch vom Fahrzeughalter vorgenommen? Das sind oftmals deutliche Signale für eine mangelnde Pflege. Hier ist es besser, die Finger davonzulassen, denn hohe Folgekosten sind in der Regel der Fall.
Kauf vom Händler oder doch lieber privat?
Vor jedem Gebrauchtwagenkauf steht die Frage, ob das Auto besser beim Händler oder doch eher von privat erworben werden soll. Privatverkäufe sind in der Regel günstiger. Doch seriöse Händler bieten eine Gewährleistung – damit eine Absicherung. Gerade bei höherpreisigen Fahrzeugen oder bei technisch komplexen Modellen kann das entscheidend sein.
Ein weiterer Vorteil des Kaufs beim Händler sind Zusatzleistungen. So gibt es digitale Fahrzeugchecks, Live-Videos oder virtuelle Besichtigungen. Das ist besonders hilfreich, wenn das Wunschfahrzeug in einem anderen Bundesland ist und Interessenten im Rahmen einer Besichtigung keine weite Reise antreten möchten.
Fazit: Beim Gebrauchtwagenkauf 2025 braucht es weniger Bauchgefühl. Dafür Strategie. So ist es möglich, echte Schnäppchen statt teurer Kompromisse zu finden. Wer sich unsicher ist, findet im Online-Preisvergleich immer eine solide Grundlage.
Bild: Audi, Volkswagen