Ganze 4,55 m lang, dazu fünf oder sieben Sitze: So zeigte sich der brandneue Dacia Jogger jüngst auf der IAA. Der Clou: Ab 2023 will die Renault-Tochter ihren neuen Van sogar als Hybrid anbieten. Erste Infos…
Bis 2025 plant Dacia etliche Neuheiten. Die Ersten davon stellten der Stromer Spring sowie die neuen Modelle von Sandero und Duster. Auf der IAA 2021 legten die Rumänen nach: mit dem Jogger. Dieser beerbt gleich zwei Modelle: den Lodgy sowie den längst etwas arg angestaubten Logan MCV. Entsprechend ist der Jogger – mit dem Namen setzt Dacia auf Sport und Natur – ein Crossover aus Minivan, Kombi und SUV. Ob das Konzept aufgeht, muss sich zwar noch zeigen. Dennoch kann der Rumäne durchaus punkten.
Dacia Jogger vereint Minivan und SUV
Das Modell kommt auf 4,55 m Länge, 1,78 m Breite sowie 1,63 m Höhe. Außerdem auf 2,90 m Radstand. Platz verspricht der Rumäne also allemal. Tatsächlich ist Jogger gut 20 cm länger als der VW Tiguan, aber wiederum gleichauf mit dem VW Touran. Top: Ist der Van nur mit Fahrer und Beifahrer besetzt, verspricht Dacia ein Ladevolumen von 1.819 l. Mit fünf Personen sind es 565 l beim 7-Sitzer bzw. 708 l beim 5-Sitzer. Vollbesetzt mit sieben Passagieren noch 160 l.
Top: Mit nach oben geklappten Sitzkissen entsteht eine ebene Ladefläche. Und sollte der Platz doch mal nicht reichen, erlaubt die Dachreling die Montage einer Dacia Dachbox. Die Dachlast nennt Dacia übrigens mit 80 kg. Der eigentliche Clou ist jedoch der Raum in der dritten Sitzreihe. Hier finden nicht nur Jugendliche Platz, sondern sogar Erwachsene bis 1,85 cm. Obendrein verbaut Dacia ein paar praktische Gimmicks wie Haken, Ringe sowie eine Steckdose mit zwölf Volt. Außerdem ist die Ladekante mit Kunststoff geschützt.
CMF: Bekannte Basis vom kleinen Bruder
Die Basis des Dacia Jogger – die Plattform CMF-B – stammt übrigens aus dem Renault-Nissan-Regal. Bekannt ist diese bereits aus Sandero III, Renault Clio oder Nissan Micra. Apropos: Die Nähe zum Sandero kann der Jogger nicht leugnen. Scheinbar die gesamte Front ist vom Sandero übernommen. Sprich: der breite Grill, die LED-Scheinwerfer in Y-Design sowie die Schürze. Das Heck ist dagegen eigenständig und mit senkrechten Leuchten bestückt. So maximiert Dacia die Öffnung des Kofferraums. Clever. Ansonsten zeigt der Rumäne einige typische Anleihen eines SUVs. Zum Beispiel die breiten Radkästen oder die mit 20 cm recht hohe Bodenfreiheit.
Dacia Jogger: Interieur & Infotainment
Innen erinnert wieder vieles an den Sandero. Etwa die Instrumententafel samt dem Touchscreen in der Mitte. Multimedia ist das Stichwort. Hier macht das System „Media Control“ den Anfang. Standard sind somit zwei Lautsprecher, Bluetooth, USB-Anschlüsse und eine Ladestation für Smartphones. Dazu gibt es Bedienelemente direkt am Lenkrad und diverse Infos auf einem 3,5 Zoll großen Display. Die Instrumente selbst sind analog.
Das bessere System „Media Display“ beinhaltet schon vier Lautsprecher, eine USB-Buchse im Armaturenbrett sowie einen 8-Zoll-Touchscreen. Dieser wieder bindet Smartphones per Android Auto oder Apple CarPlay ein. Das Topsystem stellt schließlich „Media Nav“ mit sechs Lautsprechern, zwei USB-Buchsen und kabelloser Konnektivität.
Jogger mit recht guter Serienausstattung
Generell Serie sind übrigens die bereits genannte Lenkradbedienung und 12-V-Steckdosen sowie ein Tempomat und automatisches Fahrlicht. Aufpreis kosten dagegen Sitzheizung (vorn), Klimaautomatik samt Digitalanzeige, Keyless Go (schlüsselloser Zugang) mit elektrischer Kofferraumentriegelung oder automatische Scheibenwischer. Auch diverse Assis sind nur optional erhältlich. Etwa
- elektrische Parkbremse
- Rückfahrkamera
- Toter-Winkel-Sensor
- Parksensoren vorn und hinten
Standard sind dafür wieder recht praktische Ablagen im Interieur mit zusammen 24 l Volumen. Allein das (abschließbare) Handschuhfach fasst 7 l.
Dacia Jogger: 2023 auch als Vollhybrid
Als Antrieb stehen dem Rumänen zum Start erst mal zwei Dreizylinder mit jeweils 1,0 l Hub parat. Konkret der neu entwickelte Turbobenziner TCe 110 mit 110 PS (81 kW) und 200 Nm. Sowie der (bivalente) LPGler TCe 100 ECO-G mit 100 PS. Der nötige Zusatztank (40 l) ist dann in der Mulde des Reserverads verbaut. Zusammen mit dem Benzintank (50 l) soll der Jogger LPG über 1.000 km schaffen. Beide Motoren sind mit einer Start-Stop-Funktion gepimpt und erfüllen Euro 6d. Serie ist jeweils ein 6-Gang-Schaltgetriebe.
Eine Automatik gibt es zumindest vorerst nicht, ein Diesel ist gar nicht geplant. Dafür ist für 2023 ein Vollhybrid fix, der erste bei Dacia überhaupt. Die Technik stammt einmal mehr aus dem Renault-Nissan-Regal. Dacia paart daher einen 1,6 Liter großen Benziner mit E-Motor und dem kupplungslosen 4-Gang-Multimode-Getriebe. Dazu gibt es einen 1,2 kWh „großen“ Akku.
Jogger Extreme zum Marktstart
Zu bestellen ist der neue Jogger bereits ab November, im Autohaus steht der Rumäne dann ab März 2022. Preise sind derzeit noch keine bekannt.
Offiziell ist dafür eine limitierte „Extreme“-Version im Crossover-Look (siehe Bilder) zum Marktstart. Diese zeigt diverse Details in Grau an den Kotflügeln (vorn wie hinten) sowie Leichtmetallräder, Dachreling und Spiegel in Schwarz. Front, Räder und die Unterseiten der Türen sind mit Schutzfolie gepimpt. Das Interieur wertet Dacia mit roten Nähte an den Sitzen sowie verchromten Zierleisten auf. Davon ab zählen diverse Extras wie Rückfahrkamera, Klimaautomatik oder Keyless-Go zur Serie.
Bilder: Dacia / Patrik Johall / Cream