Unter dem Namen Twingo vertreibt der französische Autobauer Renault seit 1993 seine Idee eines Kleinstwagen, der bisher allein als Dreitürer mit Steilheck gebaut wird. Im Sommer 2007 kam der Renault Twingo in neuer zweiter Generation auf den Markt, die künftige dritte Generation entwickelt Renault zusammen mit dem deutschen Hersteller Daimler.
Kleinwagen-Generation: Renault Twingo I und Renault Twingo II
Interessanterweise geht der Renault Twingo – derzeit das Einstiegsmodell der Marke unter Clio, Modus, Wind, Laguna, Latitude, Koleos, Megane, Espace, Fluence, Scenic, Kangoo, Trafic oder Master – auf den Beskid 106 zurück, der vom polnischen Hersteller FSM bereits zehn Jahre zuvor präsentiert wurden war. 1992 zeigte dann Renault seine Version auf dem Pariser Autosalon…
Renault Twingo I: Erste Generation 1993 bis 2007
Der erste Renault Twingo sollte prompt von 1993 bis 2007 im französischen Flins-sur-Seine vom Band laufen, im Konzept wollte Renault Kleinwagen und Minivan vereinen – in Venezuela ist der Twingo I sogar bis heute in Produktion. Allein in Deutschland wurden 500.000 Modelle (ab 16.000 DM) verkauft, insgesamt 2,42 Millionen. Als Motor diente dem Renault Twingo I anfangs ein 1,3-Liter-Benziner mit 53 PS, 1993 folgte ein Faltdach. 1994 wurde der Fahrer-Airbag zu Serie, 1995 der Beifahrer-Airbag, ABS wurde als Option angeboten.
Twingo I: Die erste Generation wurde 1993 bis 2007 gebaut
1996 kam ein zweiter Benziner auf, der D7F leistete aus 1,2 Litern Hub 54 PS, ab August 1997 sogar 59 PS. Ein Jahr später erfuhr der Renault Twingo I in 1998 eine Modellpflege (Phase II), in welcher beispielsweise die Instrumente neu wurden, die Stoßfänger und etliche Technikkomponenten. 2000 gab es erneut technische Neuerungen (Phase III), die vor allen in punkto Sicherheit und Motoren griffen, Klimaanlage gab es nun in Serie, Navi als Option.
Renault Twingo I: Modellpflegen und Zahlen
Zum Herbst 2003 gab es ein weiteres Facelift (Phase IV), 2004 wurde der 1,4-Liter-Benziner – einen Diesel gab es in erster Generation nicht – durch den D4F-Motor ersetzt, der 60 PS leistete. Bis zur letzten Produktionsphase in 2007 blieb es bei den zwei Ottomotoren, die Leistung der 1,2-Liter-Maschine stieg allerdings auf 75 PS. Letzten Endes war der Renault Twingo I für den Hersteller ein voller Erfolg und vor allem als Zweitwagen beliebt.
Sondermodell: Renault Twingo Benetton Limited Edition
Zum 1. Januar 2005 machte der Twingo laut KBA 22,4 Prozent aller Kleinstwagen auf deutschen Straßen aus, im Euro NCAP-Crashtest erreichte der Franzose allerdings nur drei von fünf Sterne respektive 23 von 35 Punkten. Außerdem sorgte der Renault Twingo I auch für negative Schlagzeilen, beispielsweise mit undichten Kühlern und darauf folgenden Motorschäden, gebrochene Vorderachsfedern oder rissige Faltdächer.
Renault Twingo II: Zweite Generation seit 2007
Erst 2007 kam der Renault Twingo in zweiter Generation ins Autohaus, die erste Präsentation erfolgte auf dem Genfer Autosalon. Die Technik des zweiten Twingo ist an die Modelle Renault Clio und Renault Modus angelehnt, Topmodell ist der Renault Twingo RS (Renault Sport) mit 133 PS, produziert wird der Kleinstwagen neuerdings im slowenischen Novo mesto bei der Firma Revoz. Größenmäßig hat der Renault Twingo II kräftig zugelegt, allein in der Länge zeigt die zweite Generation fast 17 Zentimeter mehr.
Neues Modell 2007: Der Renault Twingo II bietet 17 cm mehr…
In Serie sind ABS, elektronische Bremskraftverteilung, Bremsassistent, Seitenaufprallschutz, Gurtstraffer und zwei Airbags an Bord. Im Euro NCAP Crashtest fuhr der neue Renault Twingo vier von fünf Sterne (28 von 35 Punkten) ein, 2010 wurde wieder in Genf eine Cabrioversion präsentiert – der heutige Renault Wind.
Renault Twingo: Motoren, Konkurrenz und Kooperation
Als Motoren bieten sich drei Benziner mit 75 und 102 PS aus 1,2 Litern sowie ein 1,6-Liter-Aggregat mit 133 PS an, erstmals im Twingo außerdem ein Diesel mit 75 PS aus 1,5 Litern Hubraum. Konkurrenz findet der kleine Franzose in Modellen wie smart fortwo, Tata Nano, Toyota iQ, VW Up, Seat Mii, Skoda Citigo, Fiat 500 und Fiat Panda, Chevrolet Spark, Kia Picanto, Suzuki Alto oder Nissan Pixo.
Phase II: Aufgefrischter Twingo Januar 2012 (Fotos © Renault)
Die künftige dritte Version wird übrigens in Kooperation mit Mercedes entstehen, Renault Twingo III und smart fortwo III sollen laut einer Bekundung beider Unternehmen auf einer gemeinsamen Plattform aufbauen. Künftig bekommt das deutsch-französische Duo Heckantrieb und identische Motoren, neben den aktuellen Versionen mit drei Türen sind Fünftürer-Modelle geplant. Parallel wird Renault Drei- und Vierzylindermotoren für die A-Klasse und B-Klasse liefern, aus Stuttgart kommen dafür Batteriezellen für künftige (Renault)Elektroautos wie Fluence, Kangoo, Twizy oder Zoe. Zum Januar 2012 erfuhr der Renault Twingo eine Modellpflege (Phase II)…