Mit dem Kangoo ist der französische Hersteller Renault seit 1998 im neuen Segment der Hochdachkombis vertreten, das 1996 quasi vom Citroen Berlingo begründet wurde. Gebaut wird der Renault Kangoo als Hochdachkombi wie ebenso als Kastenwagen für das Gewerbe im Montagewerk in Maubeuge bei der Renault-Tochter Maubeuge Construction Automobile.
Hochdachkombi seit 1998: Renault Kangoo in zweiter Generation
Seit 2008 baut Renault den Kangoo in zweiter Generation, wobei der Hochdachkombi vor allem mit Raum und Preis überzeugt. Innerhalb der Renault-Familie gliedert sich der Kango schließlich über Twingo, Clio, Modus oder Wind sowie unter den höherwertigeren oder größeren Modellen Megane, Fluence, Scenic, Koleos, Laguna, Latitude, Espace, Trafic und Master ein.
Renault Kangoo I: Erste Generation 1998 bis 2009
Elf Jahre lang baute Renault jedenfalls die erste Generation des Kangoo, bei den Motoren fanden sich Benziner mit 1,2 bis 1,6 Liter und 58 bis 95 PS (43 bis 70 kW) sowie Diesel mit 1,5 bis 1,9 Liter und 54 bis 98 PS (40 bis 72 kW) wieder. Unter den heutigen Modellen war der Renault Kangoo sogar der zweite Hochdachkombi weltweit, welcher dem Berlingo ins neue Segment folgte – dieser wieder schaute sich vom Kangoo wohl die Idee der Schiebetüren ab.
Schiebetüren gab es schon im ersten Modell (Foto 2. Generation)
Die Basis des ersten Renault Kangoo war übrigens der kleine Renault Clio. 2003 kam der Hochdachkombi als Modellpflege in den Handel, 2006 folgte eine (sanfte) zweite. 2008 wurde die Produktion des Kangoo aus dem französischen Maubeuge nach Marokko verlagert, ab sofort gab es das Modell nur noch mit zwei Motoren, einem Benziner und einem Diesel. 2009 schließlich wurde die Produktion des Renault Kangoo auch wegen technischer Schwierigkeiten in Marokko beendet. Dank der Renault-Nissan-Allianz wurde der Renault Kangoo von 2004 bis 2009 außerdem als Nissan Kubistar gebaut, in Nordafrika wird der Kangoo I sogar bis heute gefertigt…
Alternative Idee: Renault Kangoo als Elektroauto
Allein in Frankreich war der Renault Kangoo I zudem auch als E-Version „Elect’road RE“ zu kaufen, wobei das Kürzel RE für „Range Extender“ steht, ergo einem Reichweitenverlängerer. Wie der Ende 2011 kommende Opel Ampera Schrägstrich Chevrolet Volt war der Renault Kangoo Elect’road also weniger ein reinrassiges Elektroauto, sondern viel mehr ein Plug-in-Hybrid, wobei der zusätzlich eingebaute Benziner lediglich als Generator zum Laden der Akkus genutzt wurde.
Viel Platz: Der Innenraum des Renault Kangoo (2. Generation)
Der ersten E-Version des Kangoo I folgte anno 2007 schließlich der Cleanova II, bei welchem der Plug-in-Hybridantrieb schon deutlich verbessert war. Ebenfalls eine eher besondere Version des Renault Kangoo I war die Version 4×4, ergo ein Modell mit Allradantrieb, der beim Kangoo 4×4 permanent war. Die Allradversion gab es allerdings nur von 2001 bis 2007.
Renault Kangoo II: Zweite Generation seit 2008
Die zweite Generation des Renault Kangoo präsentierte der Hersteller bereits auf der 2007er IAA, bis dahin war der Hochdachkombi schon 2,2 Millionen Mal gebaut wurden. 2008 kam der Renault Kangoo II in den Handel, wobei die Basis nun nicht mehr vom kleinen Clio kommt, sondern von den Modellen Mégane und Scénic. Prompt hat der Kangoo II allein in der Länge um 178 Millimeter zugelegt, ebenso deutlich in Breite und Radstand, die Höhe hingegen wurde flacher.
Nur als Dreitürer, dafür mit Glasdach: Renault Kangoo be bop
Gänzlich neu im Kangoo II sind der höhenverstellbare Sitz wie ebenso das höhenverstellbare Lenkrad, außerdem ist die zweite Generation mit Rußpartikelfilter (FAP) und sechs Gängen zu haben. Eine Innovation sind ebenfalls die Schiebetüren, deren Scheiben erstmals elektrisch versenkt werden können. Als Antrieb stehen aktuell (Mai 2011) zwei 1,6-Liter-Benziner mit 87 PS (64 kW) und 106 PS (78 W) und drei 1,5-Liter-Dieselmotoren mit 75 PS (55 kW), 90 PS (66 kW) und 109 PS (80 kW) zur Wahl.
Andere Versionen: Kangoo be bop, Rapid und Z.E.
Als besondere Versionen des aktuellen Renault Kangoo II seien noch drei Varianten des Hochdachkombis erwähnt. Zum einen der seit 2009 im Autohaus stehende Renault Kangoo be bop, der die nur 3,87 Meter lange Kurzversion als Dreitürer stellt. Für das weniger an Platz bietet der be bop wieder ein Glasdach, (vier) Einzelsitze und einen Zweifarbenlack. Außerdem ist der Kangoo be bop die Basis für das kommende E-Modell Renault Kangoo Z.E.
Ab Werk mit Elektroantrieb: Renault Kangoo Z.E. (Fotos © Renault)
Als Renault Kangoo Rapid wieder vermarktet der Hersteller die Version als (gewerblichen) Kastenwagen, ergo ohne (hintere) Seitenscheiben. Zu haben ist der Rapid in drei Längen, angefangen beim Rapid Compact mit 3,828 Millimeter über den Kangoo Rapid mit 4.213 Millimeter bis hin zum Kangoo Rapid Maxi mit 4.597 Millimetern. Konkurrenten für den Renault Kangoo wären der bereits genannte Berlingo von Citroen, dessen baugleicher Bruder Peugeot Partner, Fiat Doblo, VW Caddy, Opel Combo und Ford Transit oder auch größere Modelle wie Peugeot Expert, Citroen Jumpy, Nissan NV200, Skoda Roomster und Dacia Logan MCV…