Mit dem Astra stellt der hessische Autohersteller Opel seit 1991 sein Modell in der Kompaktklasse, wobei der Opel Astra als direkter Nachfolger des Opel Kadett gilt. Kurzerhand setzte Opel mit dem Astra die interne Generationsbezeichnung – typisch Opel nach dem laufenden Alphabet – fort, weswegen der erste Opel Astra von 1991 bis 1998 als Astra F statt Astra A bezeichnet wird.
Ergo war der erste Opel Astra F die sechste Generation der Kadett/Astra-Reihe, seit 2009 wird mit dem Astra J die neunte Generation gebaut. Tatsächlich ist der Opel Astra J sogar schon die zehnte Generation, denn vor dem Opel Kadett A (1962 bis 1965) gab es bereits von 1936 bis 1940 den Opel Kadett I…
Opel Astra F: 1991 bis 1998
Der erste Opel Astra von 1991 bis 1998 war somit die sechste Generation der kompakten Kadett/Astra-Reihe, gebaut mit Schrägheck (Drei- und Fünftürer) oder Stufenheck (Viertürer), als Kombi (Fünftürer), Cabriolet oder Lieferwagen (Caravan). 1994 erfuhr das Kompaktmodell eine Modellpflege, für Osteuropa wurde das Modell als Astra Classic sogar bis 2002 in Polen weiter produziert. Optisch konservativ und wohl den Zeichen seiner Zeit entsprechend erzeugte der Opel Astra F jedoch nicht nur positive Schlagzeilen.
Tatsächlich kam es zu starkem Rostbefall, außerdem litt der Opel Astra F unter Konstruktionsfehlern am Tank, weswegen es zu einer Rückrufaktion kam. Zahnriemen, Verteiler, Lichtmaschine machten mitunter ebenfalls Ärger, mit dem 1994er Facelift wurde vor allem das Rostproblem behoben. Umbenannt wurde die Baureihe kurioserweise, um Opel ein besseres Image zu geben, wobei Umfragen dieses Ziel sogar bestätigten. In Großbritannien wurde der Opel Astra F übrigens als Vauxhall Astra, in Australien als Holden und in Südamerika als Chevrolet vermarktet…
Opel Astra G: 1998 bis 2004
Mit dem Opel Astra G wurde 1998 bis 2004 die siebte Generation der kompakten Kadett/Astra-Reihe produziert, wobei die G-Generation gleich in sechs Versionen gebaut wurde: Schrägheck (Drei- und Fünftürer), Kombi (Fünftürer), Stufenheck (Viertürer), Coupé (Zweitürer), Cabrio und Lieferwagen – das Cabriolet baute Opel sogar bis 2005.
In Serie bot der Kompakte Servolenkung, vier Airbags, ABS oder Wegfahrsperre; Klimaanlage, elektrische Fenster oder Spiegel, Radio, Navi oder Automatik wurden jedoch nur gegen Aufpreis offeriert. Dafür wurde der Astra G als erstes Opel-Modell überhaupt und zumindest bis 2001 mit einer vollverzinkten Karosserie angeboten, inklusive einer zwölfjährigen Garantie gegen Durchrostung. Als Motoren gab es Benziner wie Diesel mit 65 bis 200 PS aus 1,2 bis 2,2 Liter Hub.
Opel Astra H: 2004 bis 2010
April 2004 bis Ende 2010 produzierte Opel mit dem Astra H die achte Generation seines Kompaktmodells, der seine Konkurrenz in Modellen wie Audi A3, Dacia Logan, Honda Civic, Mazda3, Renault Mégane oder Volvo C30 fand und immer noch findet. 2007 erhielt der Opel Astra H eine Modellpflege, wobei der Kompakte durchaus ein modernes Bild zeigte, allerdings nur noch in fünf Karosserieversionen vermarktet wurde – Schrägheck, Stufenheck, Kombi, Cabrio, Lieferwagen.
2005 folgte das sportliche OPC-Modell, dass sich nicht nur optisch vom normalen Modell abhob, sondern auch einen 2,0-Liter-Turbo mit 240 PS unter der Haube hatte. Als Motoren standen einmal mehr Benziner mit 75 bis 240 PS aus 1,4 bis 2,0 Liter wie ebenso Diesel mit 80 bis 150 PS aus 1,2 bis 1,9 Liter Hub parat, außerdem eine LPG-Version mit 105 PS aus 1,6 Litern.
Opel Astra J: Neunte Generation seit 2009
Obwohl der Opel Astra H bis 2010 gebaut wurde, kam die neunte Generation bereits im Dezember 2009 auf den Markt. Außerdem folgte auf dem Astra H der Opel Astra J, das „I“ wurde bewusst übergangen, um der Verwechslung mit der „1“ vorzubeugen. Nach der Schrägheck-Version Ende 2009 folgte Ende 2010 der Kombi Sports Tourer, 2011 der Opel Astra GTC. Ein Stufenheckmodell wie angeblich auch Cabrio und Coupé sind in Planung.
Ausgestattet ist der Opel Astra J mit Benzinern wie ebenso Diesel, wobei die Benziner teilweise auf Turbo setzen und aus 1,4 bis 1,6 Litern Hub 87 bis 180 PS leisten, die Diesel wiederum aus 1,3 bis 2,0 Liter Hub 95 bis 160 PS. Die Diesel mit 1,3 und 2,0 Litern werden bei Fiat eingekauft und sind beispielsweise auch im Fiat Bravo oder Fiat Grande Punto verbaut. Top: Im Euro NCAP-Crashtest erreichte der Opel Astra J 2009 fünf von fünf Sterne.
Opel Astra: Produktion und Zahlen
Produziert wird der Opel Astra – zusammen mit dem Kompaktvan Opel Zafira – in Bochum, außerdem in Antwerpen (Belgien) und Ellesmore Port (England). Beim deutschen Kunden ist der Opel Astra eine Art Dauerbrenner, allerdings der klassische „ewige Zweite“, erst hinter dem VW Käfer als Kadett, später hinter dem VW Golf.
Seit 2000 allerdings ging es bergab, 2003 war der Opel Astra in den deutschen Verkaufscharts nur noch die Nummer acht im Kompaktsegment. Mit dem Opel Astra H ab 2004 ging es wieder bergauf, 2008 rollte das zehnmillionste Modell vom Band…