Mit dem Pajero brachte der japanische Hersteller Mitsubishi bereits 1982 einen Offroader auf den Markt, der im Gegensatz zu den heutigen SUVs mit echtem Gelände kein Problem hat. Gebaut wird der Geländewagen als Drei- oder Fünftürer, wobei der Mitsubishi Pajero generell mit Steilheck ausgestattet ist. Außerdem ist respektive war der Nippon-Offroader als Cabriolet und Zweitürer zu haben.
Produziert wird der Mitsubishi Pajero mittlerweile in vierter Generation, Namensgeber des Offroad-Modells ist übrigens eine Unterart der südamerikanischen Pampaskatze. Berühmt wurde der Mitsubishi Pajero schließlich durch seine Erfolge bei der legendären Rallye Paris-Dakar…
Mitsubishi Pajero: Alias…
Allerdings wird der Mitsubishi Pajero nicht überall als Pajero angeboten. In Spanien und anderen spanischsprachigen Ländern wie ebenso in Nordamerika heißt der Geländewagen Montero, „Pajero“ nämlich bedeutet im Spanischen wenig verkaufsfördernd „Wichser“. Auch im Vereinigten Königreich nutzt der Pajero einen anderen Namen: Shogun.
Der erste Mitsubishi Pajero baute auf die gleiche Plattform wie Mitsubishi L200 und Mitsubishi L300, ergo dem Pick-up und Kleinbus der Marke. Hyundai vermarktete den Mitsubishi Pajero nach einer Modellpflege und in Lizenz als Hyundai Galloper, wobei genannter Hersteller nicht der heutigen Hyundai Motors Company entspricht. In Amerika wieder wurde der Offroader aufgrund der Mitsubishi-Beziehungen zu Chrysler als Dodge Raider angeboten.
Erste Generation: Mitsubishi Pajero L040
Die erste Generation des Mitsubishi Pajero wurde 1982 bis 1990 gebaut, intern schlicht L040 genannt. In Serie war ein zuschaltbarer Allrad an Bord, außerdem Geländeuntersetzung und (optional) Differentialsperre. Hinten baute der erste Pajero auf eine Starrachse, vorn auf Doppelquerlenker. Interessant: Der Mitsubishi Pajero war der erste Offroader, bei welchem vorne belüftete Scheibenbremsen eingebaut wurden.
Als „Canvas-Top“ gab es den Mitsubishi Pajero in seiner Kurzversion sogar als offenes Cabrio – zum gleichen Preis wie das geschlossene Modell. Auch Hardtops gab es für das Cabrio zu kaufen, allerdings nicht direkt von Mitsubishi, sondern von Drittfirmen. Im Motorsport machte sich der Mitsubishi Pajero vor allem bei der Rallye Paris-Dakar einen Namen.
Zweite Generation: Mitsubishi Pajero V20
1990 bis 2000 folgte mit dem Mitsubishi Pajero V20 die zweite Generation des Geländewagens, der in sämtlich Maßen um einige Millimeter größer wurde, ebenso stieg das Gewicht um einige Kilogramm. Weiterhin gab es den Mitsubishi Pajero als Drei- und Fünftürer und als zweitüriges Cabriolet, besonderes Merkmals war jedoch der Allradantrieb Super-Select-4-WD. Der Allrad war nun permanent, auch Geländeuntersetzung und ein Zentraldifferential waren inbegriffen, optional eine weitere Differentialsperre an der Hinterachse.
Als Motoren bot der zweite Mitsubishi Pajero zwei Diesel mit 99 PS aus 2,5 Liter und 125 PS aus 2,8 Liter, ebenso zwei Benziner mit 3,0 Liter und 3,5 Litern Hub. Bis 1995 kam der kleine Benziner auf 150 PS, später auf 181 PS. Der große Benziner leistete anfangs 208 PS, ab 1997 nur noch 194 PS, alle Ottomotoren waren als Sechszylinder ausgelegt.
Dritte Generation Mitsubishi Pajero V60
Anno 2000 folgte dem V20 mit dem neuen V60 die dritte Generation des Pajero, der bis 2006 produziert werden sollte. Neu am Mitsubishi Pajero V60 waren die Einzelradaufhängung vorn wie hinten, permanenter Allrad Super Select 4WD II war in Serie eingebaut. Parallel zum aktuellen (dritten) Pajero V60 bot der Hersteller ab 2002 die alte zweite Generation V20 als Pajero Classic an, der preislich deutlich günstiger war, allerdings nur einen Motor und zuschaltbaren statt permanenten Allrad offerierte.
Ebenfalls in 2002 wurde der Diesel des Mitsubishi Pajero V60 wegen neuer Abgasnormen überarbeitet, worauf der Motor rund fünf PS Leistung verlor. 2003 schließlich erfuhr der dritte Pajero eine Modellpflege, neu waren beispielsweise runde statt eckige Nebelscheinwerfer. Als Motoren standen ein V6-Benziner mit 203 PS aus 3,5 Litern zur Wahl, ebenso ein Diesel mit 3,2 Litern, der zuerst 165 PS, ab 2003 nur noch 160 PS leistete. In 2005 wurde der Pajero Classic durch eine V60-Version ersetzt.
Vierte Generation: Mitsubishi Pajero V80
2006 kam mit dem Modell V80 die vierte Generation des Mitsubishi Pajero ins Autohaus, der in seinen Ausmaßen annähernd gleich blieb. Die Version mit kurzen Radstand wird als Dreitürer angeboten, der Offroader mit langen Radstand als Fünftürer. Das Design bleibt weiterhin klassisch, die Technik hingegen wurde einmal mehr verbessert. Die Basis des Mitsubishi Pajero liefert eine selbsttragende Karosserie, die eher typisch für SUV-Modelle wie Mitsubishi Outlander oder Mitsubishi ASX ist, trotzdem ist der Pajero weiterhin ein waschechter Offroader zieht problemlos 3,3 Tonnen hinter sich her.
Bei den Motoren ist ein Partikelfilter für die Dieselaggregate inbegriffen, als Benziner gab es bis 2010 einen V6 mit 3,8 Liter und 250 PS inklusive Automatik, der allerdings ersatzlos gestrichen wurde. Seit 2010 stehen für den Mitsubishi Pajero daher nur noch ein einziger Dieselmotor als Reihenvierzylinder zur Wahl, der 3.2 Di-D mit 200 PS. Seine Konkurrenz findet der Offroader aus Nippon (ab knapp 32.000 Euro) schließlich im Land Rover Defender, Land Rover Discovery, Nissan Patrol, Mercedes M-Klasse, Toyota Land Cruiser oder Jeep Grand Cherokee.