Mit dem Focus präsentiert sich der deutsche Ableger der Ford Motor Company seit 1998 im Segment der Kompaktklasse, wobei der Ford Focus als Nachfolger des Ford Escort respektive in Asien und Australien als Erbe des Ford Laser gilt.
Bisher wurde der Ford Focus als Viertürer mit Stufenheck, Drei- und Fünftürer mit Schrägheck, fünftüriger Kombi und zweitüriges Cabrio gebaut. Seit 2011 ist die aktuelle dritte Generation des Ford Focus auf dem Markt…
Ford Focus I: 1998 bis 2004
Die erste Generation, intern C170, erlebte der Ford Focus von 1998 bis 2004. In Amerika (Nord wie Süd) kam der Kompakte erst 2000 in den Handel, in Australien September 2002. Prompt wurde der Ford Focus ein Erfolg und war 2000 wie ebenso 2001 das weltweit meistverkaufte Auto, selbst in den USA war das eigentlich europäische Design ein voller Erfolg.
Angeboten wurde der Ford Focus I anfangs allein als Drei- und Fünftürer mit Schrägheck und nur drei Benzinern, 1999 folgte die Stufenheckversion als Erbe des Ford Orion, März 1999 schließlich die Kombiversion Ford Focus Turnier. Wie der Ford Ka (1996) zeigte der Ford Focus das neue „New-Edge-Design“, außerdem waren einige Details wie etwa die Hinterachse einmalig in der Kompaktklasse. In Serie waren vier Airbags an Bord, ebenso ABS oder elektrische Fensterheber, optional standen Klima, Bordcomputer, Tempomat, Sitzheizung und ESP zur Wahl.
Focus I: Modellpflege und Motoren
2001 erfuhr der Ford Focus I eine Modellpflege, neu wurden Scheinwerfer, Stoßfänger und teilweise Interieur und Elektrik. Parallel kamen zwei neue Motoren auf den Markt, inklusive dem 2,0-Liter-Benziner mit 173 PS im neuen Topmodell Ford Focus ST 170 (ST gleich Sports Technology). Ende 2002 folgte der Ford Focus als Erdgas-Version, im gleichen Jahr kam der auf 4.501 Modelle limitierte Focus RS mit 215 PS auf den Markt.
Im Euro NCAP-Crashtest fuhr der erste Focus vier von fünf Sterne ein, als Motoren fanden sich zuletzt sechs Benziner mit 75 bis 215 PS aus 1,4 bis 2,0 Litern und vier Turbo-Diesel mit 75 bis 115 aus jeweils 1,8 Litern Hub im Angebot wieder. Sämtliche Motoren waren als Reihenvierzylinder ausgelegt.
Ford Focus II: 2004 bis 2010
Im Herbst 2004 brachte Ford die zweite Generation, intern C307, des Focus ins Autohaus, in den USA kam das Modell drei Jahre später in 2007 in den Handel. Die Plattform des neuen Ford Focus war die gleiche wie beim Ford Focus C-Max. 2005 folgten dem Schrägheckmodell der Turnier als Kombi und die Stufenheckversion, 2007 bis 2010 kam ein Cabriolet dazu. In seinen Maßen hatte der Ford Focus kräftig zugelegt, allein in der Länge gab es je nach Modell 19 Zentimeter mehr, in der Breite bis zu 14 Zentimeter, im Radstand ebenfalls 2,5 Zentimeter.
Eine alternative Version war der Ford Focus FFV (Flexible Fuel Vehicle), der mit Bioethanol E85 betrieben und bis heute neben entsprechenden Flexifuel-Modellen von Ford Mondeo, Ford Galaxy und Ford S-Max geordert werden kann. Anfang 2008 erfuhr der Ford Focus II eine Modellpflege, im Frühjahr wurde die Stufenhecklimousine wegen fehlender Nachfrage vom Markt genommen, Ende 2011 wurde die zweite Generation komplett eingestellt. In Serie waren ABS, Gurtstraffer, elektronischer Bremsassistent, ESP und ASR und sechs Airbags an Bord, im Euro NCAP-Crashtest erzielte der Kompakte fünf von fünf Sterne.
Ford Focus II: Motoren und Kompakt-Ableger
Auf Motorenseite standen dem Ford Focus II Benziner mit 80 bis 350 PS im Focus RS500 und Diesel mit 90 bis 136 PS zur Verfügung, außerdem die erwähnte Flexifuel-Variante mit 125 PS. Letzten Endes war der Ford Focus als Kompaktmodell „Vater“ etlicher weiterer Modelle, die Ford auf dessen Basis kurzerhand auf die Räder stellte. 2003 etwa entstand der kompakte Van Ford C-Max, 2008 folgte mit dem Ford Kuga ein kompakter SUV als Konkurrent zu Peugeot 4007, VW Tiguan, Skoda Yeti, Nissan Qashqai oder Toyota RAV4.
Alle drei Modelle wurden und werden zusammen im Ford-Werk Saarlouis produziert, außerdem gab es etliche Sportversionen vom Ford Focus II. Der Focus RS für 33.900 Euro war auf 11.000 Modelle limitiert und konkurrierte mit Audi S3, BMW 1er (130i) oder VW Golf R32. Der Focus RS500 mit 350 PS und 460 Nm war noch einen Zacken schärfer und auf nur 500 Modelle begrenzt, die Spitze gab Ford mit 265 km/h an, den Sprint von null auf 10 km/h mit 5,6 Sekunden. Das eigentliche Sportmodell des Focus war allerdings der Ford Focus ST mit 226 PS.
Ford Focus III: Dritte Generation seit 2010
2010 präsentierte Ford die dritte Generation des Focus, intern C346, Dezember 2010 lief die Produktion an. Gebaut wird der Ford Focus III als „Weltauto“ quasi überall, Deutschland (Saarlouis), Spanien (Valencia), Russland (Sankt Petersburg), Mexiko (Hermosillo), Argentinien (General Pacheco) und in den USA (Wayne, Michigan). In Deutschland ist der dritte Ford Focus seit April 2011 zu kaufen, zuerst mit Stufenheck (Viertürer) und Schrägheck (Fünftürer), seit Mai als Turnier (Kombi) – ein Dreitürer oder ein Cabrio scheinen nicht geplant.
In der Länge ist der dritte Focus um wenige Millimeter gewachsen, in der Breite hingegen schmaler geworden, Höhe wie Radstand sind wieder leicht vergrößert. 2012 ist eine Elektroversion geplant, ebenso ein Hybridmodell und der Focus ST mit 250 PS als Sportversion. Wie die zweite Generation konnte der Ford Focus III beim Euro NCAP-Crashtest fünf von fünf Sterne einfahren. Als Motoren sind fünf Benziner mit 100 bis (ab 2012) 250 PS und zwei Diesel mit 95 bis 163 PS parat, außerdem wieder eine Flexifuel-Version mit 120 PS für Bioethanol E85.
Ford Focus: Europa und Amerika
Vermarktet wird der Ford Focus in Europa wie ebenso in Amerika, hier allerdings erst seit 2000. War der erste Ford Focus mit dem europäischen Modell noch recht identisch, abgesehen von optischen Retuschen, hob sich die zweite Generation gänzlich vom hiesigen Ford Focus ab.
Der dritte Ford Focus kam quasi zeitgleich in Europa und den Staaten auf den Markt, wobei der US-Focus nur einen einzigen Motor als Antrieb bietet, nämlich den Ti-VCT. Der ist ein Reihenvierzylinder mit 2,0 Litern Hubraum und 162 PS. Auf dem europäischen Markt ist der Focus schließlich über Ka, Fiesta und Fusion angeordnet, dafür wieder unter Mondeo, Ranger wie ebenso den Vans S-Max, Galaxy; C-Max und Ford Grand C-Max sind als Kompaktmodelle wieder gleichauf…