Mit der Viper baute der US-Hersteller Dodge als Tochter der Chrysler Group in bisher zwei Generationen von 1992 bis 2002 und 2002 bis 2010 einen Sportwagen, der generell das Spitzenmodell der Marke stellte – sowohl in punkto Preis wie ebenso in punkto Leistung.
Angeboten wurde der Sportwagen als offener Roadster mit klassischem Stoffverdeck oder zweitüriges Coupé, in Europa wurde das Modell als Chrysler Viper vermarktet. Angesiedelt war die Dodge Viper wie erwähnt als Spitzenmodell der Marke über Caliber, Avenger, Charger, Grand Caravan, Challenger, Journey, Nitro und Durango.
Dodge Viper I: 1992 bis 2002
Die erste Generation des Dodge Viper von 1992 bis 2002 war quasi eine moderne Interpretation der amerikanischen Muscle Cars, der erste Prototyp wurde Ende 1989 gezündet, seine „Vorstellung“ feierte der Sportwagen 1991 werbewirksam als Pace Car beim legendären 500-Meilen-Rennen in Indianapolis. Ein Jahr später wurde das Modell offiziell als Dodge Viper R/T (Roadster) in den Handel eingeführt, 1993 folgte (als Studie) mit dem Dodge Viper GTS das Coupé.
Als Antrieb war ein V10-Benziner mit 8,0 Litern eingebaut, den Chrysler zusammen mit der damaligen Tochter Lamborghini (heute Audi) ausgearbeitet hatte. Die Leistung des V10, 1991 ein Novum, betrug 408 PS (300 kW) bei 664 Nm Drehmoment, ab 1998 sogar 456 PS (335 kW). Trotzdem schluckte die Dodge Viper dank der eher langen Getriebeübersetzung nur 11,2 Liter auf 100 Kilometer, zumindest laut Werk. In der Praxis zeigte sich hingegen ein Verbrauch von 15 bis 47(!) Liter bei 264 km/h Spitze. 1995 erschien die Rennversion Dodge Viper GTS-R, ab 2001 wurde ABS eingebaut; ESP oder Traktionskontrolle wurden nicht angeboten.
Dodge Viper II: 2003 bis 2010
2003 erschien die zweite Generation der Dodge Viper, die außer im Radstand in sämtlichen Maßen einige Millimeter kleiner ausfiel. Zuerst als Dodge Viper SRT-10 (Street and Racing Technology) folgte dem Roadster 2005 auf der NAIAS in Detroit das Coupé, das Design und die bekannten „Viper-Streifen“ erinnerten deutlich an das erste Modell. Unter der Haube fand sich nun ein V10 mit 8,3 Litern und 506 PS (372 kW) sowie 712 Nm (Spitze 305 km/h) wieder.
2008 folgte ein weiterer V10 mit 8,4 Litern und 612 PS (447 kW) bei 760 Nm Drehmoment, die Spitze gab Dodge mit 326 km/h an, den Sprint von null auf 100 km/h mit 3,7 Sekunden. 2010 wurde der alte 8,3-Liter-V10 gestrichen, in Europa war die Dodge Viper allein als Roadster zu ordern.
Dodge Viper: Dritte Generation und Motorsport
In 2010 schließlich wurde die Dodge Viper ohne Nachfolger eingestellt, die dritte Generation ist jedoch zur North American International Auto Show 2012 versprochen. Die letzte Generation kostete in Europa übrigens rund 105.000 Euro, im Motorsport wechselte Dodge mit der nicht für den Straßenverkehr zugelassenen Viper Competition zweiter Generation von der GT2 in die GT3.
Zum legendären Ruf der Dodge Viper trug letzten Endes auch die gleichnamige Fernsehserie aus den 1990ern bei, Konkurrenz findet der Sportlwagen in Porsche 911, Audi R8, Corvette, Aston Martin DB9, Lamborghini Gallardo, Jaguar XKR, Ferrari 458 Italia, Lotus Exige, McLaren MP4-12C oder auch Melkus RS2000 und Tesla Roadster…