Mit dem Boxster präsentiert der bekannte Sportwagenhersteller Porsche seit 1996 einen Sportwagen als offenen Roadster, der 2005 auch als geschlossene Coupé-Version auf dem Markt kam – unter dem Modellnamen Porsche Cayman.
Zuerst allerdings war das Cabriolet da, wobei dessen Konzept bereits 1993 auf der Detroit Motor Show auf dem für Porsche wichtigen US-Markt gezeigt wurde. 1996 rollte der Porsche Boxster schließlich ins Autohaus, mit der zweiten Generation ab 2005 folgte die geschlossene Version als Coupé…
Porsche Boxster: Sportliches Cabrio aus Stuttgart
Als Porsche seine Boxster-Studie anno 1993 jedenfalls vorstellte, befand sich der Sportwagenbauer gerade in einer schweren Krise. Glücklicherweise entschieden sich die Schwaben, dem vom Mazda MX-5 begründeten Roadster-Boom zu folgen und kreierten den Porsche Boxster mit Mittelmotor, dessen (Kunst)Name aus den Worten Boxer(motor) und Roadster herrührt.
Das Design hingegen ist gar nicht mal so neu, hierbei nämlich erinnerte sich Porsche an seine Roadster-Tradition und Modelle wie den 550 Spyder oder den 356 Nr. 1 Roadster. Das Ergebnis war 1996 der Typ 986, welcher die erste Generation des Porsche Boxster sein sollte. Der verwandte Sechszylinder kam auf 204 PS (150 kW), außerdem nutzte der Roadster bereits einige Teile des neuen Porsche 911 (Modell 996), der gut ein Jahr nach dem Porsche Boxster ins Autohaus kam. Prompt kamen kritische Stimmen auf, die dem Sportwagenhersteller eine „mangelnde Differenzierung“ der Modelle unterstellte, wobei selbst optisch Gemeinsamkeiten zu finden sind, gerade was die Front des Porsche Boxster angeht.
Aber: Mit dem Porsche Boxster positionierte der Hersteller ein Modell, welches vom Preis deutlich unter dem 911 angesiedelt ist. Prompt schaffte Porsche die Wende und läutete mit dem Porsche Boxster einen neue Erfolgs-Ära ein.
Boxster: Produktion in Finnland und Deutschland
Gebaut wurde der Porsche Boxster anfangs in Stuttgart, schließlich gliederte Porsche 1997 einen Teil der Produktion ins finnische Uusikaupunki aus, genauer an Valmet Automotive. Allein 2000/2001 baute Valmet 23.294 Boxster-Modelle, das eigene Stammwerk in Stuttgart gerade mal knapp über 5.000 Cabrios. Anno 2004 wurde der Vertrag mit Valmet verlängert, zuerst bis 2008, dann bis 2011. Die Fahrgestellnummer dem Neugierigen jedoch verrät schnell, wo der Porsche Boxster gebaut wurde: U steht für Uusikaupunki, ergo Valmet, S hingegen für Stuttgart…
Anno 2000 bekam der Porsche Boxster außerdem einen neuen Motor, aus 2,7 Litern wurden nun 220 PS (162 kW) statt 204 PS geleistet. Neu war ebenfalls der Porsche Boxster S als öhere Ausstattung mit Komfort und Leistung, tatsächlich kam die S-Version dank 3,2-Liter-Maschine auf 252 PS (185 kW) und sprintete in 5,9 Sekunden von null auf 100 km/h. Kurz vor dem Generationswechsel spendierte Porsche seinem ersten Boxster eine letzte Modellpflege, die wieder mehr Power versprach: 228 PS (168 kW) für den Boxster, 260 PS (191 kW) für den Boxster S.
Seite 2004: Porsche Boxster in zweiter Generation
Im November 2004 feierte schließlich die zweite Generation des Porsche Boxster ihre Markteinführung, intern 987 genannt. Die Scheinwerfer – in der ersten Generation gern als „Spiegeleier“ verspottet – sind nun denen des Porsche 911 ähnlich, das Interieur wieder bekam ein neues Lenkrad, eine neue Mittelkonsole und neue Türverkleidungen, ebenfalls kann das Verdeck nun beim Fahren (bis 50 km/h) bedient werden.
Außerdem zeigt die zweite Generation des Porsche Boxster mehr Leistung, just kommt das Einstiegsmodell auf 240 PS (176 kW), der Boxster S auf 280 PS (206 kW). Neu ins Autohaus kam 2005 die vom Boxster abgeleitete geschlossene Roadster-Version Cayman, von welchen Mitte 2007 wieder die stärkeren Motoren (180 kW/245 PS und 217 kW/295 PS) übernommen wurden.
2009 folgten allerdings schon wieder neue Motoren, einmal mehr mit größeren Hubraum und ergo mehr Leistung. Kurzum kommt seit 2009 eine 2,9-Liter Maschine mit 255 PS (188 kW) und – für den Porsche Boxster S – ein 3,5-Liter-Motor mit 310 PS (228 kW) zum Einsatz, beide jeweils als Sechszylinder und Boxermotor ausgelegt. Ebenfalls neu ist das hauseigene 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe als Ersatz für die 5-Gang-Tiptronic…