Mit der SL-Klasse bezeichnet der Stuttgarter Premiumhersteller Mercedes seit 1989 Sportwagen der Oberklasse, die als Roadster ausgelegt sind. Allerdings gab es bereits vor 1989 etliche Modelle, die Mercedes mit dem Kürzel „SL“ verkaufte, erstes Modell war der Sportler W 198 von 1954 bis 1957 (Coupé) respektive 1957 bis 1963 (Roadster).
Der heutige Modellname SL-Klasse geht zudem weniger auf die S-Klasse zurück als vielmehr auf die E-Klasse, die quasi in den 1990ern „entstand“ und die neuen Modellnamen einführte. „SL“ steht übrigens recht simpel für „Sport Leicht“…
Erste SL-Klasse R 129: 1989 bis 2001
Ganze 13 Jahre wurde jedenfalls die erste Generation des Mercedes SL-Klasse gebaut, genauer von 1989 bis 2001. Intern kurz R 129 genannt bot Mercedes-Benz die erste SL-Klasse allein als Roadster mit traditionellen Stoffverdeck an, wobei der Zweisitzer größtenteils auf die Antriebstechnik und ergo Motoren der Mercedes S-Klasse setzte (Baureihe 140 und 220).
Innovativ an der ersten Mercedes-Benz SL-Klasse war vor allem der automatische Überrollbügel, der bei einem Überschlag in nur 0,3 Sekunden ausgefahren wurde. Ebenfalls sind die Integralsitze mit integrierten Gurt und Kopfstütze erwähnenswert, in Serie gab es außerdem ein Hardtop für den Winter…
R 129: Modellpflege und Motoren
1995 brachte Mercedes eine erste Modellpflege seiner SL-Klasse mit neuen Front- und Heckstoßfängern auf den Markt, ebenfalls neuen Blinklichtern, Rücklichtern, Leichtmetallrädern, neuer 5-Gang-Automatik oder zarten Retuschen am Kühlergrill. April 1998 folgte eine zweite Modellpflege für die Mercedes-Benz SL-Klasse, bei welcher unter anderem neue V6- und V8-Motoren zum Einsatz kamen, Abgasendrohre in Ovalform oder Außenspiegel, die an die Mercedes SLK-Klasse erinnerten.
Auf der Motorenseite standen der ersten SL-Klasse R 129 allein Benziner mit 2,8 bis 6,0 Liter zur Verfügung, die ein Spektrum von 190 bis 394 PS zeigten. Parallel gab es gleich vier AMG-Versionen mit V8 und V12-Motoren, die bei 5,5 bis 7,2 Liter auf 354 bis 525 PS kamen. Insgesamt wurden schließlich 204.940 Modelle der ersten Mercedes SL-Klasse gebaut.
Zweite S-Klasse R 230: Seit 2001
2001 kam mit dem R 230 die zweite Mercedes-Benz SL-Klasse ins Autohaus, die wieder als Oberklassemodell und als Roadster, ergo als Zweisitzer ausgelegt ist. Statt dem Stoffverdeck gibt es nun ein versenkbares Dach, dass samt Heckfenster im Kofferraum verschwindet. Außerdem ist das ABC-Fahrwerk an Bord, was für „Active Body Control“ steht und welches dank Hydraulikzylinder Wank- und Nickbewegungen der SL-Klasse ausgleicht.
Zum Jahreswechsel 2005/2006 erfuhr die Mercedes-Benz SL-Klasse ein erstes Facelift, neu wurde die Frontschürze wie ebenso der Kühlergrill, Rücklichter, Abbiegelicht, das Interieur wurde aufgewertet und die 7G-TRONIC Automatik eingeführt, das ABC-Fahrwerk überarbeitet.
S-Klasse R 230: Zwei Facelifts
Ein zweite Modellpflege spendierte Daimler seiner SL-Klasse im Frühjahr 2008, Bi-Xenon-Scheinwerfer wurden nun zur Serie, ebenso war nun das „Intelligent Light System“ aus der Mercedes E-Klasse zu ordern, das zuvor auch schon in C-Klasse und GLK-Klasse eingebaut wurde.
In punkto Motoren bietet die aktuelle CL-Klasse erneut allein Benziner, diese allerdings als V6, V8 und schließlich sogar als V12. Aus 3,0 bis 6,0 Liter Hubraum bieten diese Motoren 231 bis 670 PS (170 bis 493 kW). Kleine Randnotiz: Allein bis Ende 2009 konnte Daimler 150.000 Modelle der aktuellen SL-Klasse R 230 absetzen.
Zu verwechseln ist die SL-Klasse übrigens nicht mit der SLK-Klasse, unter welcher Daimler zwar ebenfalls Roadster vermarktet, allerdings unterhalb der Oberklasse…