Mit dem Modell Picanto ist der südkoreanische Autobauer Kia Motors seit anno 2004 im Segment der Kleinstwagen vertreten, wobei der Kia Picanto zuerst als Fünftürer und ebenso Fünfsitzer im Autohaus stand, mit der neuen Generation ab 2011 aber auch als Dreitürer.
Tatsächlich wird der kleine Koreaner mittlerweile in zweiter Generation vertrieben, die allein vom Design deutlich frischer und dynamischer ausschaut…
Kia Picanto: Erste Generation (2004 bis 2011)
Die erste Generation des Kia Picanto, intern BA genannt, wurde von 2004 bis 2011 produziert und zeigte einen Fünftürer mit Steilheck, der eher konservativ daher kam. Im April 2004 stand der erste Kia Picanto schon im deutschen Autohaus, in der Heimat Korea wird der Picanto hingegen als „Morning“ vermarktet.
Ausstattungen wurden für den ersten Kia Picanto zwar nur zwei – LX und EX – angeboten, dafür protzte der Koreaner laut Hersteller mit dem größten Innenraum in seinem Segment. Im Gegensatz zu so mancher Konkurrenz wie Fiat Panda oder zum größeren VW Polo konnte der Kia Picanto zudem in Preis-Leistung glänzen, die „Auto Bild“ kürte den Koreaner zum Testsieger. Bremsen, Fahrwerk, Verarbeitung, Material, Platzangebot, Preisgestaltung waren top, Manko war der kleine Kofferraum (105 bis 127 Liter). Auch der ADAC urteilte „unbedingt empfehlenswert“…
Kia Picanto: Kleiner Koreaner ganz groß
In Deutschland kam der Kia Picanto gut an, zumal das hiesige Kia-Entwicklungszentrum mithalf, um den Koreaner den Europäern schmackhaft zu machen. Die Linienführung war an die Konkurrenz angelehnt, die Front zeigte ein „Spitzbubengesicht“ und ähnelte beispielsweise dem Citroen C2 oder Ford Fiesta. Das Heck wieder zeigte die Linie wie die eines BMW X3, war jedoch kurz und recht abrupt.
Die angepeilte Zielgruppe war zudem speziell die Damenwelt, wobei auch Mütter mit kleinen Kindern dank dem Konzept als Fünftürer angesprochen waren. Allerdings sollte auch der sportliche junge Mann mit dem Kia Picanto angesprochen werden, tatsächlich wurde der kleine Koreaner sogar in eigenen Kia-Picanto-Cups (Spanien und Polen) eingesetzt.
Neben dem kleinen Kofferraum jedoch gab es noch ein Manko, nämlich die Sicherheit. Beim Euro NCAP Crashtest erreichte der Kia Picanto I nur einen von vier Sternen im Fußgängerschutz, drei von fünf beim Insassenschutz respektive vier von fünf beim Kinderschutz – und nur drei von fünf Sternen insgesamt.
Kia Picanto I: Mängel und Motoren
Obwohl Auto Bild und ADAC den Kia Picanto durchaus zu loben wussten, gab es etliche Mängel am Koreaner. Bei einigen Modellen wird von einem Quietschen an der Hinterachse bei nass-kalten Wetter berichtet, Rost an der oberen Quertraverse zwischen Motorraum und Lüftungseinlässe oder Flugrost an den Rücksitzlehnen. Ebenso gab es Verstellungen am Zahnriemenstirnrad, ein Kreischen im Motorraum bei extremer Kälte oder ausgeblichene Gummileisten. Die meisten Mängel allerdings waren eher seltener Natur und wurden schnell in den Werkstätten behoben, oft unter Garantie.
Auf der Motorenseite standen wei Motoren parat, ein Benziner und ein Diesel von der Schwester Kia, mit der 2007er Modellpflege wurde der Diesel jedoch wieder gestrichen.
Der Benziner (Reihen-Vierzylinder) mit 1,1 Litern Hub kam auf 65 PS (48 kW) und einen Verbrauch von 4,9 bis 5,2 Liter (119 bis 125 g/km CO2) mit Schaltgetriebe respektive 5,8 bis 6,1 Liter (138 bis 145 g/km CO2) mit Automatik. Der Diesel als Common-Rail-Turbo-Diesel (CRDi) kam ebenfalls auf 1,1 Liter, leistete 75 PS (55 kW) und schluckte 4,2 Liter bei einer CO2-Emission von 112 Gramm pro Kilometer – stand jedoch nur für die LX-Version parat.
Seit 2011: Kia Picanto in zweiter Generation
Seit 2011 ist der Kia Picanto II in Produktion, in Deutschland feiert der neue Kleinstwagen seine Markteinführung im Mai. Die Basis stellt der Konzernbruder Hyundai i10, die Maße der neuen Generation sind nur zart gewachsen. Die Länge beträgt nun 3.535 statt 3.495 Millimeter, der Radstand 2.385 statt 2.370 Millimeter, Breite wie Höhe bleiben mit 1.595 beziehungsweise 1.480 Millimeter gleich, das Gesicht sinkt von 929 bis 1.119 auf 895 bis 1.060 Kilo.
Optisch schaut der Fünftürer mit Steilheck – ab Herbst 2011 erstmals als Dreitürer – deutlich frischer, moderner und spritziger aus. Gebaut wird der (Süd)Koreaner zudem in seiner fernen Heimat, genauer in Seosan. Außerdem hat der Kia Picanto II vor allem in der Sicherheit nachgerüstet, just finden sich Vorhangairbags oder (optional) Knierairbags für den Fahrer wieder, ab der zweiten Ausstattung gibt es ESP.
Der Kofferraum erscheint mit 200 Liter Stauraum um einiges größer, die Rücksitze sind weiterhin umklappbar. Ebenfalls für den Kia Picanto II zu haben sind einge technische Hilfen wie Berganfahrhilfe, elektrische Außenspiegel, Bedienelemente im Lenkrad für das Radio, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung oder SmartKey.
Kia Picanto II: Benziner und Autogas
Als Motoren stehen zwei Benziner zur Wahl, einer mit 1,0 Litern und 69 PS (51 kW), ein zweiter mit 1,2 Litern und 85 PS (63 kW), im Herbst kommt schließlich eine LPG-Version (Autogas/Flüssiggas) ins Autohaus.
Im Verbrauch zeigen sich die Motoren zwar nicht mit absoluten Bestwerten, aber doch weit unter den eigentlichen Norm im Kleinstwagensegment. Kurzum kommt der kleine Benziner mit 69 PS auf einen kombinierten Verbrauch von 4,2 bis 4,4 Liter sowie 99 bis 103 Gramm CO2 pro Kilometer. Der große Benziner mit 1,2 Litern und 85 PS zeigt hingegen einen Verbrauch von 4,5 bis 4,7 Liter (125 bis 130 g/km CO2), mit Automatik einen Tick mehr.
Die kommende Autogas-Version ab Herbst 2011 mit 82 PS aus 1,0 Litern Hub gibt Kia mit 5,9 bis 6,1 Liter Flüssiggas und 95 bis 99 Gramm CO2 pro Kilometer an…