Mit dem Grand Cherokee baut der US-Hersteller Jeep seit 1993 einen Geländewagen, wobei das Modell tatsächlich noch echte Offroad-Eigenschaften bietet und so mancher SUV-Konkurrenz im Gelände den Auspuff zeigt. Gebaut wurde der Jeep Grand Cherokee über die Jahre zuerst von Chrysler, zu welchen Jeep seit 1987 gehört, später von DaimlerChrysler, heute wieder von Chrysler. Die Modelle für den europäischen Markt werden bei Magna Steyr in Österreich produziert.
Als Nachfolger des Jeep Grand Wagoner gilt der Grand Cherokee heute als Topmodell der US-Marke, womit der SUV/Geländewagen über Jeep Compass, Jeep Patriot und Jeep Wrangler angesiedelt ist…
Jeep Grand Cherokee ZJ: 1993 bis 1998
Die erste Generation des Jeep Grand Cherokee lief 1993 bis 1998 vom Band und wurde intern schlicht ZJ genannt. Die eigentliche Entwicklung des Amerikaners begann schon zehn Jahre zuvor in 1983, als AMC einen Nachfolger für den Cherokee auflegen wollte. 1989 stand die erste Idee „Jeep Concept 1“ auf den Rädern, zwei Jahre zuvor in 1987 jedoch wurde AMC (inklusive Jeep) von Chrysler übernommen, wo eher Vans im Mittelpunkt standen.
Daher wurde der Jeep Grand Cherokee erst 1992 auf der NAIAS in Detroit als Konkurrent etwa zum Ford Explorer präsentiert, wo der Offroader auch prompt produziert wurde. Als Motoren standen Benziner mit 188 und 241 PS aus 4,0 und 5,9 Litern zur Verfügung, ebenso ein 2,5-Liter-Diesel mit 116 PS. 1996 erfuhr der Jeep Grand Cherokee eine sanfte Modellpflege.
Jeep Grand Cherokee WJ: 1999 bis 2004
Mit dem Typ WJ folgte 1999 bis 2004 die zweite Generation des Jeep Grand Cherokee, die optisch kaum mehr als ein Facelift schien, tatsächlich aber nur 127 Teile vom Vorgänger ZJ übernommen hatte. Für weniger Gewicht und bessere Fahreigenschaften wurde der Aufbau versteigt (von Porsche Engineering), die Motoren wurden durch verbrauchsärmere Aggregate ersetzt. Die Außenmaße waren deutlich angewachsen, einzig der Radstand blieb gleich.
Neu war der (optionale) automatische Allrad „Quadra-Drive“ inklusive drei Sperrdifferentiale, womit der Jeep Grand Cherokee wie die Mercedes G-Klasse an Antriebswellen wie Kardanwelle zu 100 Prozent sperrbare Differentiale aufwies – damals ein Novum. Als Antriebe dienten drei Benziner, ein 4,0-Liter-Reihensechszylinder mit 197 PS sowie zwei 4,7-Liter-V8 mit 238 und 258 PS. Parallel gab es einen Diesel, zuerst eine 3,1-Liter-Maschine mit 140 von VM Motori, ab 2002 ein 2,7-Liter-Aggregat mit 163 PS von Anteilseigner Mercedes-Benz inklusive Mercedes-5-Gang-Automatik statt der eigentlichen 4-Gang-Automatik von Chrysler.
Jeep Grand Cherokee WH: 2005 bis 2010
Mit dem Modell WH kam 2005 die dritte Generation des Jeep Grand Cherokee ins Autohaus, der in Länge, Breite und Radstand wieder zugelegt, in der Höhe hingegen abgenommen hatte. Neu waren der Allrad Quadra-Drive II, DVD-Spieler im Fond oder der V8-HEMI-Benziner mit 5,7 Litern. Gute Fahreigenschaften zeigte der Jeep Grand Cherokee WH auf Asphalt wie ebenso im Gelände, womit Chrysler deutlich in Richtung der neumodischen SUVs zielte.
In Deutschland war der Jeep Grand Cherokee anfangs mit drei Antrieben zu ordern, ein V6-Benziner mit 3,7 Litern und 209 PS sowie ein V8-Benziner mit 4,7 Litern und 231 PS, außerdem mit einem V6-Diesel von Mercedes-Benz mit 218 PS aus 3,0 Litern. Der HEMI-V8 folgte erst 2006 im neuen Topmodell Jeep Grand Cherokee SRT8, nun allerdings mit 6,1 Litern Hub und 426 PS bei 580 Nm, die Vorstellung erlebte der rund 21 Zentimeter längere SRT8 bereits 2005 auf der New York Autoshow.
Jeep Grand Cherokee WK: Seit 2010
Anfang 2010 rollte mit dem Modell WK die vierte Generation des Jeep Grand Cherokee in die Autohäuser, die deutsche Markteinführung erfolgte im Winter 2010/2011. Als Motoren bietet sich dem deutschen Käufer ein neuer und um elf Prozent verbrauchsärmerer V6-Pentastar mit 286 PS aus 3,6 Litern und der bekannte 5,7-Liter-V8-HEMI mit 352 PS im Topmodell Jeep Grand Cherokee SRT8 an. Erneut steht zudem ein V6-Diesel zur Wahl, der aus 3,0 Litern Hub 190 oder 239 PS leistet, nun allerdings von VM Motori statt von Ex-Partner Mercedes bezogen wird.
Die Außenmaße sind einmal mehr gestiegen, interessant erscheint die Quadra Lift Federung, mit welcher die Bodenfreiheit des Jeep Grand Cherokee auf bis 292 Millimeter angehoben werden kann. In Serie bietet der Nobel-Offroader ab 42.300 Euro (Stand 11/2011) Bi-Xenon-Scheinwerfer, Klima, Regensensor, Geschwindigkeitsregelanlage, Berganfahr- und Bergabfahrassistent, permanenten Allrad, ABS und ESP, Auffahrwarnsystem; Fahrer-, Beifahrer-, Seiten- oder Knieairbag. Konkurrenz für den Jeep Grand Cherokee wären Modelle wie BMW X5, Mercedes M-Klasse, Audi Q7, Range Rover, Toyota Land Cruiser, Lexus RX, Infiniti FX oder Porsche Cayenne.