Mit dem Modell FF bietet der italienische Hersteller Ferrari seit 2011 einen Sportwagen an, dessen Konzept doch eher untypisch für die kleine Sportwagenschmiede aus Maranello erscheint. Denn das „FF“ im Modellnamen des Ferrari FF steht für „Four“ oder eben die Zahl „Vier“, womit einerseits die vier Sitze wie ebenso der Antrieb über vier Räder gemeint ist.
Tatsächlich baut Ferrari einen Viersitzer nicht zum ersten Mal, der Allradantrieb 4RM im Ferrari FF aber ist ein Novum und in den Geschwistern Ferrari 599, California und 458 Italia kaum vorstellbar. Präsentiert wurde der Ferrari FF als Erbe des Ferrari 612 Scaglietti auf dem Genfer Autosalon im März 2011, wobei nicht nur der untypische Allrad auffiel…
Ferrari Four: Neues Konzept entgegen der Tradition
Neben dem Allrad ist das Konzept als Shooting-Brake neu, womit eine besondere Form eines Coupés umschrieben wird. Wie beim VW Scirocco III, Alfa Romeo Brera, Volvo C30 oder Hyundai Veloster fällt das Heck des Ferrari FF für ein Coupé ungewohnt steil statt sanft schräg ab. Darüber hinaus bietet der Ferrari FF weitere optische Besonderheiten, etwa die schmale Kühleröffnung in der Front, die vom Ferrari 458 Italia übernommenen flachen langen Scheinwerfer, die runden Rücklichter oder die Doppelauspuffendrohre in der Heckschürze – und einen Kofferraum mit 450 Liter Ladevolumen…
Einmal mehr ist der Ferrari FF allerdings nicht im eigenen Hause entstanden, sondern bei der Designfirma Pininfarina, die beispielsweise auch den Ford Focus CC (2006), Mitsubishi Colt CZC, Renault Espace, Volvo C70 oder Maserati Quattroporte gezeichnet haben. Der V12 hingegen ist ein „echter“ Ferrari und komplett neu entwickelt.
Ferrari: Neuer V12 unter der Haube
Versehen mit Direkteinspritzung leistet besagter V12-Benziner aus 6,3 Litern Hubraum 660 PS (485 kW), genauso viel wie der 2004 eingestellte Enzo Ferrari. Neben den 660 PS bietet der V12 zudem 683 Newtonmeter maximales Drehmoment, die bei rund 6.000 Umdrehungen erreicht sind. Die Spitze des 4,91 Meter langen Ferrari FF liegt bei 335 km/h, der Sprint von null auf 100 km/h dauert gerade mal 3,7 Sekunden.
Kombiniert wird der V12 mit 7-Gang-Direktschaltgetriebe, das Leistungsgewicht des Sportwagens liegt bei 2,7 Kilogramm pro PS. Allerdings zeigt der V12 auch Durst, 15,4 Liter auf 100 Kilometer schluckt der 1.790 Kilo schwere Ferrari FF mühelos weg. Die CO2-Emissionen liegen bei 360 Gramm pro Kilometer, so viele, wie vier smart fortwo zusammen erzeugen. Eine Konkurrenz für den Ferrari FF (Kaufpreis 258.200 Euro, Stand 2011) wäre beispielsweise der Bentley Continental Supersports; Porsche Panamera oder Aston Martin Rapide hingegen sind als Vier- statt Zweitürer ausgelegt und scheinen somit doch einen Tick größer…