Der Veyron beziehungsweise Veyron 16.4 ist ein Supersportwagen aus dem Hause Bugatti und wird seit 2005 als Coupé in Serie gebaut. 2012/2013 hat die französische VW-Tochter einen Nachfolger versprochen, der Bugatti Veyron selbst gilt als Erbe des Bugatti EB110.
In seiner Version als Bugatti Veyron 16.4 Super Sport galt der (Super)Sportler 2005 bis 2007 als schnellster Seriensportwagen mit Straßenzulassung.
Veyron 16.4: Name, Geschichte, Entwicklung
Namensgebend für den Bugatti Veyron 16.4 sind übrigens die 16 Zylinder des inklusive Getriebe genau 640 Kilogramm schweren Doppel-V-Motors. Die Idee hinter dem Veyron geht auf die ersten Studien des Herstellers nach der VW-Übernahme zurück, der Chiron 18.3 auf der 1999er IAA kam bereits recht nahe an den heutigen Supersportwagen heran. Prompt folgte auf der Tokyo Motor Show die erste Veyron-Studie, 2001 wurde die Serie beschlossen, 2003 stand der erste Prototyp auf den Rädern.
Nach etlichen technischen Problemen ging der Supersportwagen zum September 2005 tatsächlich in die Serienproduktion. Entworfen wurde der Bugatti Veyron übrigens von Hartmut Warknuß, der damals VW-Designchef war. Quasi seine rechte Hand war ein gewisser Jozef Kaban, der später für Audi und heute für Skoda als Chefdesigner arbeitet. Die recht runde Form des Bugatti Veyron allerdings bedeutet einen schlechten Cw-Wert, tatsächlich kommt der Bolide auf einen Wert von 0,393 Cw, ein VW New Beetle kommt hingegen auf 0,38 Cw, ein VW Golf auf 0,41 Cw.
Bugatti Veyron: Daten und Motor
Gedacht war für den Bugatti Veyron eine Spitze von rund 400 km/h, tatsächlich schafft das Modell in seiner „Basiskonfiguration“ 375 Stundenkilometer. Dank dem „Speed-Key“ wird der Wagen schließlich vorn auf 65 Millimeter, hinten auf 70 Millimeter abgesenkt, dank der Keilform, einer 2-Grad-Stellung des hydraulisch ausfahrbaren Heckflügels und geschlossenen Diffusorklappen vorn sinkt der Cw-Wert auf 0,36 und die Geschwindigkeit steigt.
Der Motor in Doppel-V-Form mit 16 Zylindern und acht Litern Hubraum gilt nicht als W-Motor, sondern als VR-Motor mit 15 Grad Zylinderwinkel und 90 Grad V-Winkel. In punkto Leistung bietet der Motor im Bugatti Veyron schließlich 1.001 PS und 1250 Nm, die eine Spitze von 407 km/h zulassen. Die Super-Sport-Version kommt sogar auf 1.200 PS und 1.500 Nm sowie eine Spitze von 431 km/h, trotz knappen 1.900 Kilo Leergewicht. Der Motor des Bugatti Veyron 16.4 wird übrigens im VW-Motorenwerk Salzgitter produziert…
Veyron: Zahlen eines Supersportwagens
Extra für den Veyron wurden bei Michelin in fünf Jahren Entwicklungszeit neue Hochgeschwindigkeitsreifen ausgearbeitet, in Serie war eine Jahresproduktion von rund 70 Modellen zum Stückpreis von 1,309 Millionen Euro vorgesehen. Bis zum Produktionsstop Mitte 2011 waren allerdings nur gut 300 Bugatti Veyron gefertigt wurden, Gewinne konnte der Veyron im Endergebnis nicht erzielen. Seitens der Bugatti-Mutter Volkswagen waren schwarze Zahlen jedoch offiziell nie das Ziel, sondern das Zeigen „technischer Kompetenz“ wie das andere Hersteller (für mehr Geld) im Motorsport tun.
Weitere Zahlen sind übrigens vier Turbolader, 7-Gang-Getriebe mit Doppelkupplung, bis zu 100 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer und einen Sprint von null auf 100 km/h in nur 2,5 Sekunden. Dank Karbon-Keramik-Bremsen kann der Bugatti Veyron 16.4 in nur 2,3 Sekunden oder 31,4 Meter aus 100 km/h zum Stillstand kommen, bei mehr als 240 km/h wird automatisch und ähnlich wie beim Mercedes SLR McLaren der Heckspoiler aufgerichtet, womit der Flügel als zusätzliche Luftbremse dient.
Veyron 16.4: Ableger und Nachfolger
Trotz dem hohen Preis finden sich mittlerweile etliche Ableger und Sondermodelle des Veyron, beispielsweise den Bugatti EB 16.4 Veyron Pur Sang, was auf Deutsch „Vollblut“ bedeutet. Lediglich fünf Modelle wurden gebaut und für 1,4 Millionen Euro innerhalb eines Tages verkauft. Auf dem Genfer Autosalon 2008 folgte der Bugatti Veyron Fbg par Hermès in Kooperation mit dem Lederwarenproduzenten Hermès, das Interieur war in Sonderleder gestaltet.
Der Bugatti Veyron Bleu Centenaire war zum hundertjährigen Bestehen des Herstellers gestaltet, März 2009 folgte der Bugatti Veyron Grand Sport als offener Roadster mit über 400 km/h Spitze. 2013 schließlich plant Volkswagen einen Nachfolger für den 4,46 Meter langen und knapp 2,0 Meter breiten Veyron, angeblich mit 1.250 PS, weniger als 20 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer und um die 450 Gramm CO2-Emission pro Kilometer. Konkurrenten für den Supersportwagen sind Aston Martin One-77, Corvette ZR1, Ferrari 599, Koenigsegg Agera, Lamborghini Aventador oder Porsche 911 GT3.