Audi e-tron GT quattro: 600-PS-Stromer aus Ingolstadt

Porsches Oberklasse-Stromer steht längst im Handel, nun legt Audi nach. Mit dem Audi e-tron GT quattro rollen die Bayern einen Gran Turismo mit bis zu 600 PS ins Autohaus. Nur die Reichweite ist nicht so dicke...

Audi zeigt offiziell seinen e-tron GT quattro - wegen Corona nur online statt live vor großem Publikum. So oder so sparte Audi nicht mit großen Worten. Für das „Wir erfinden das Morgen“ scheinen die Ingolstädter allerdings etwas spät dran. Schließlich nutzt Audi als Basis die Plattform J1 von Konzernschwester Porsche, auf welcher schon der Taycan steht. Sei es drum. Bis 2025 will Audi 30 elektrifizierte Modelle in den Handel bringen, 20 davon als reine Elektroautos. Der e-tron GT quattro ist also nur der Anfang. Dieser hat es durchaus in sich.

e-tron GT quattro kommt in zwei Versionen

Noch diesen Monat soll der Edel-Stromer erhältlich sein. Und zwar in zwei Versionen. Das Einstiegsmodell stemmt 350 kW bzw. 476 PS und rennt auf 245 Sachen Spitze. Der Spurt von null auf 100 km/h dauert nur knackige 4,1 Sekunden. Das Topmodell Audi RS e-tron GT liefert sogar 440 kW bzw. 598 PS. Damit beschleunigt der GT in nur 3,3 Sekunden von null auf Tempo 100. Außerdem auf 250 km/h Spitze. Für 2,5 Sekunden ist obendrein ein Boost möglich, der die Leistung kurzzeitig auf 475 kW bzw. 646 PS steigert. Billig ist der Elektro-Spaß allerdings nicht. Schon das Basismodell kostet stolze 99.800 Euro, der RS sogar 138.200 Euro. Eine staatliche Förderung gibt es für den Ingolstädter (weil zu teuer) nicht.

Beiden Modellen gemein ist jedenfalls der Antrieb aus zwei E-Motoren. Einer wirkt auf die Vorder-, der zweite auf die Hinterachse des 4,99 m langen Elektro-GT. Mit 2,90 m Radstand verspricht der elektrische Bayer obendrein viel Platz, übrigens für vier Personen. Die Breite misst 1,96 m. Die Höhe 1,41 m, womit der Audi e-tron GT quattro 5 cm flacher wie der Audi A7 ausfällt. Dennoch finden selbst Großgewachsene genug Platz im Fond. Designer Marc Lichte preist überhaupt die Formgebung. Mit 0,24 cW ist der Luftwiderstandsbeiwert recht gering, was wenig Verbrauch verspricht.

Audi e-tron GT quattro „schluckt“ bis 20,3 kWh

Dieser liegt übrigens je nach Größe der Räder - erhältlich sind 19 bis 21 Zoll - bei 18,6 bis 19,6 kWh auf 100 km. Zumindest für den Audi e-tron GT quattro. Der Audi RS e-tron GT „schluckt“ sogar 19,3 bis 20,3 kWh/100 km. So schafft der Stromer 487 bzw. 472 (RS) km, zumindest in der Theorie. In der Praxis dürften es also eher 400 km sein. Zumal der Akku - ebenfalls von Porsche - zwar 93 kWh fasst, aber nur 85 kWh nutzbar sind. Immerhin: Der Audi e-tron GT quattro kann dank seiner 800-Volt-Technik mit bis zu 270 kW (Gleichstrom) laden. So ist der Akku in nur 23 Minuten auf 80 Prozent befüllt. Per Wechselstrom zieht der elektrische GT hingegen mit 11 kW (optional 22 kW) frischen Saft. Nötig ist hierzu dann natürlich eine Wallbox.

Selbstredend bringt der Stromer etliche moderne Assis wie einen Frontkollisionswarner oder Spurverlassensassistenten mit. Außerdem das neueste Infotainment. Dennoch ist die Liste an Optionen typisch Audi lang. Aufpreis kosten zum Beispiel ein

• adaptiver Fahrassistent,
• prädiktiver Effizienzassistent,
• Parkassistent,
• Nachtsichtassistent oder
• Umgebungskameras.

Der Audi RS e-tron GT bietet wenig überraschend mehr Serie. Zum Beispiel eine fette Soundanlage. Diese braucht jedoch so viel Platz, dass der Kofferraum des RS um 40 l kleiner ist. Das Basismodell schluckt dagegen 405 l. Immerhin gibt es dazu jeweils einen Frunk (vorderen Kofferraum) mit weiteren 85 l. Weitere Extras des RS sind Allradlenkung, Luftfederung, eine Differentialsperre an der Hinterachse sowie ein Carbondach und eine Karbidbremse.

Bild & Video: Audi