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Check: Gebrauchte Oberklasse-Autos für wenig Geld

VW Phaeton 2011

Richtig viel Auto für wenig Geld? Das geht bei Neuwagen eher selten. Vor allem, wenn es eine Oberklasse sein soll. Frisch aus der Fabrik sind A8 und Co. für viele aber schlicht unbezahlbar. Die Lösung: gebrauchte Oberklasseautos.

Die großen Hersteller decken die ganze Sparte an Autos ab, vom Kleinwagen über SUV bis hin zur luxuriös ausgestatteten Oberklasse. Premiummarken wie Mercedes fangen mitunter sogar erst bei den Kompakten an, das wirkliche Geld wird dank dicker Margen im Highend-Luxussegment verdient. Doch einen A8 für unter 50.000 oder sogar unter 30.000 Euro? Das geht tatsächlich, denn der Markt bietet ein recht breites Angebot an gebrauchten Oberklasse Limousinen. Auto-und-Motors.DE hat den Check gemacht und auf mobile.de entsprechende Modelle nach folgenden Eckdaten recherchiert:

  • Höchstalter 5 Jahre (ab Baujahr 2011)
  • maximal 150.000 Kilometer Laufleistung
  • klassische Luxuslimousinen der Oberklasse
  • kein Unfallwagen
  • deutscher Händler oder Privatverkäufer
  • Preis: maximal 50.000 Euro inkl. Steuer

Gebrauchte Oberklasseautos unter 30.000 Euro

Das Ergebnis: Gebrauchte Oberklasse Autos mit maximal fünf Jahren gibt es online schon für unter 20.000 Euro. Im Vergleich zum Neuwagenpreis fast kein Geld, zumal entsprechende Modelle in der Regel gut gepflegt und gewartet sind.

VW Phaeton: 17.499 Euro
Günstig wie keine andere gebrauchte Oberklasse ist der Phaeton von Volkswagen. Schon für knapp 17.500 Euro gibt es den als Neuwagen recht erfolglosen Wolfsburger mit 239-PS-TDI, Automatik, EZ 05/2011 und 140.900 Kilometer auf dem Tacho. Neupreis: zuletzt ab 89.650 Euro, die Produktion des Phaeton wurde vor kurzem beendet.

BMW 730d: 21.499 Euro
Einen fünf Jahre alten BMW 7er gibt es ab 21.499 Euro, nämlich den 730d mit 245-PS-Diesel und Automatik. Die Erstzulassung datiert aus dem November 2011, die Laufleistung wird mit 145.00 Kilometer genannt. Der günstigste 7er-Benziner wird mit dem 750Li xDrive ab 25.000 Euro angeboten. Fans wissen: Seit Oktober 2015 steht der neue 7er G11 im Handel. Aktueller Neupreis: ab 82.600 Euro.

Mercedes S-Klasse: 26.550 Euro
2013 präsentierte Mercedes die neue Generation seiner S-Klasse, das alte Modell der Baureihe 221 hingegen steht online ab 26.550 Euro zum Kauf. Mit dem S350 BlueTEC erwirbt man dafür einen V6-Diesel mit 258 PS und Automatik bei einer Erstzulassung von 11/2011 und 140.200 Kilometer Laufleistung. Aktueller Neupreis: ab 82.229 Euro.

Mercedes S-Klasse W221 2010

Jaguar XJ: 25.500 Euro
Auch ein Jaguar XJ wird mit Diesel und Automatik ab 25.500 Euro feilgeboten. Besagter Selbstzünder stemmt aus drei Litern 275 PS. Erstzulassung und Laufleistung werden mit 08/2011 und 147.749 Kilometer angegeben. Aktueller Neupreis des Briten: ab 81.000 Euro.

Audi A8 4.2 FSI: 26.750 Euro
Den A8 von Audi gibt es auf der Gebrauchtwagenbörse ab 26.750 Euro. Die gebrauchte Oberklasse Limousine kommt mit dem 4.2 FSI (317 PS) samt Allrad, Luftfahrwerk und Automatik daher und hat bei einer Erstzulassung im Juli 2011 runde 148.000 Kilometer auf dem Tacho. Aktueller Neupreis: ab 82.200 Euro.

Gebrauchte Oberklasse Autos unter 50.000 Euro

Porsche Panamera: 38.650 Euro
Deutlich teurer steht der Panamera von Porsche zum (Ver)Kauf: Der Schwabe startet mit 299-PS-Benziner und Automatik erst bei 38.650 Euro. Erstzulassung und Laufleistung werden mit 02/2011 und 125.000 Kilometer genannt. Aktueller Neupreis: ab 83.277 Euro.

Maserati Quattroporte: 39.900 Euro
Südländisches Temperament dank 441 PS unter der Haube verspricht der Quattroporte von Maserati, der als gebrauchte Oberklasse auf mobile.de bei 39.900 Euro startet. Bei einer Erstzulassung in 07/2011 hat der Edel-Italo 135.000 Kilometer auf der Uhr - und braucht bald eine neue HU. Aktueller Neupreis: ab 95.270 Euro.

Ähnliches gilt übrigens beim Ankauf des 2-türigen Maserati 3200 GT. Dieser bewegt sich laut Infos dieser Seite nicht selten in ähnlichen Preisregionen. Und stellt dabei einen günstigen Sportwagen Klassiker der Oberklasse dar.

Porsche Panamera 2009

Lexus LS: 44.899 Euro
Auch der LS von Toyota-Edelableger Lexus ist nicht billig und schlägt mit 44.899 Euro selbst Porsche. Ein Wunder ist das aber kaum, die Marke ist in Deutschland eher selten, somit sind gebrauchte Oberklasse-Autos rar. Pluspunkt: Die geringe Laufleistung von 64.000 Kilometer bei einer Erstzulassung von 03/2011. Für die Kohle gibt es übrigens die Hybridversion LS 600h mit 394 System-PS aus Benziner und E-Motor. Aktueller Neupreis: ab 93.800 Euro. Der Hybrid startet sogar erst bei 112.000 Euro.

Pro: Vorteile gebrauchter Oberklasse-Autos

Wer auf unsere Schmerzgrenze von 50.000 Euro noch mal vier Mille drauf packt, kann sogar den vollelektrischen Tesla Model S erwerben. Kleines Aber: Auch wenn der Edelstromer aus Kalifornien vom hiesigen KBA als Oberklasse eingestuft ist, entspricht das Modell eher einer Oberen Mittelklasse. Dafür begeistert der Model S mit 367 Elektro-PS und einer Erstzulassung von 02/2014, allerdings auch mit 110.000 Kilometer Laufleistung.

Ansonsten bieten gerade gebrauchte Oberklasse Autos eine ganze Reihe interessanter Vorteile. Nämlich...

  1. Wertverlust: attraktive Gebrauchtwagenpreise
    Oberklassemodelle verlieren an Wert wie kaum ein anderes Segment, weil halt als Neuwagen arg teuer. Für Käufer von gebrauchten Oberklasse Autos ist das jedoch gut, bekommt man so doch attraktive Gebrauchtwagenpreise. Schon die typischen 50 Prozent Wertverlust nach drei Jahren machen in der Oberklasse eine Menge Geld aus.
  2. Mindestens fünf Jahre und wenig Kilometer
    Sparfüchse sollten den Gebrauchtwagen sogar mit mindestens fünf Jahren ab Erstzulassung wählen. Entsprechende Modelle sind - egal in welchem Segment - nochmals günstig(er), aber auch noch nicht zu alt. Logisch, dass obendrein die Laufleistung zum Preis beiträgt. Weniger ist besser, aber teurer. Mehr ist weniger gut, dafür billiger.
  3. Audi A8 2009

  4. Hohe Level: Stabiler Restwert in Oberklasse
    Ab dem Alter bleibt der Restwert übrigens relativ stabil und vor allem auf einem hohen Level. Die „Geldanlage“ gebrauchte Oberklasse verliert also bei einem späteren Weiterverkauf nicht allzu viel an Wert.
  5. Viel Inhalt dank Vollausstattung
    Obendrein sind Modelle der Oberklasse in der Regel mit einer Vollausstattung versehen, welche die Limousinen zu rollenden Wohnzimmern mit jedem Komfort erhebt. Bei gebrauchten Oberklasseautos fällt diese großzügige Sonderausstattung aber eher negativ ins Gewicht, da der Wertverlust für die Ausstattung höher ist als für das Fahrzeug selbst. Für die Gebrauchtwagenpreise ist das natürlich nur vorteilhaft.
  6. Unbeliebte Modelle bringen mehr Sparpotenzial
    Sparfüchse schauen zudem nach gebrauchten Oberklasseautos, die weniger beliebt sind - etwa der VW Phaeton. Gegenüber S-Klasse, 7er und A8 steht der Wolfsburger recht lange auf den Höfen der Händler, weil er halt so unbegehrt ist. Sparer lieben ihn aber gerade deswegen: Wegen schlechter Nachfrage sind die Preise noch mal deutlich günstiger, siehe oben.

Kontra: Nachteile einer gebrauchte Oberklasse

Andererseits zeigen gebrauchte Oberklasse Autos einige Nachteile.

  1. Anschaffungspreis: Was ist schon günstig
    Fakt ist, für 25.000 Euro bekommt der Käufer auch schon ein brandneues Auto - in tieferen Segmenten. Das Geld jedenfalls muss erst einmal vorhanden sein, egal ob nun für einen Gebrauchten oder einen Neuwagen. Wer den Wagen über Kredit oder Leasing finanziert, sollte vorher genau nachrechnen und notfalls eher „weniger“ Auto kaufen.
  2. Oberklassemodelle sind teuer im Unterhalt
    Ganz wichtig hierbei: Die Oberklasse sind auch im Unterhalt teuer. Die Faustregel ist einfach: Je größer ein Auto, desto höher die Kosten. Steuern, Versicherung, Sprit, Service und Wartung, all das geht bei einer gebrauchten Oberklasse deutlich mehr ins Geld als bei einem fabrikfrischen Kompakten oder Kleinwagen, der als Neuwagen obendrein weniger defektanfällig ist.
  3. Mercedes S-Klasse AMG V8

  4. Motoren: Lieber Sechs- als Zwölfzylinder
    Sprit ist ein gutes Stichwort, denn oft werden die Dickschiffe von einem Acht-, Zehn- oder gar Zwölfzylinder befeuert. Finger weg. Solche Motoren saufen Sprit wie Kamele Wasser und sind längst außer Mode, Stichwort Downsizing. Ein Sechszylinder ist die bessere, weil sparsamere Alternative. Dafür aber wieder teurer im Preis, weil gefragter als ewig auf dem Hof stehende V10- oder V12-Modelle. Auf lange Sicht lohnt jedoch der höhere Kaufpreis.
  5. Anfällig: Augen auf bei der Elektronik
    Modelle der Oberklasse sind zudem meist mit mehr Elektronik als kleinere Fahrzeuge versehen. Das bringt zwar mehr Komfort und Sicherheit, im Schadenfall kann es aber richtig preisintensiv werden. Zumal die Reparatur selten in Eigenregie erledigt werden kann, somit ein teurer Werkstattbesuch Pflicht ist.

Wer diese Punkte beim Kauf gebrauchter Oberklassewagen wie hier bei mobile.de beachtet, dürfte durchaus Freude mit seinem neuen Fahrzeug haben.

Bilder: Volkswagen, Daimler, Porsche, Audi